Grußwort unserer Schirmherrin Ministerin Stefanie Drese

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

mal begleitet sie uns leise, mal trifft sie uns mit aller Wucht. Gemeint ist das Gefühl der Einsamkeit, das sicher viele Menschen kennen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebens-situation. Und obwohl die Einsamkeit so verbreitet ist, wird über sie und ihre Auswirkungen auf die seelische Gesundheit noch viel zu selten offen gesprochen. Deshalb freue ich mich sehr, dass die Tage der seelischen Gesundheit in diesem Jahr ihren Schwerpunkt auf dieses Thema legen und ich die Tage vom 10. bis zum 18. Oktober als Schirmherrin begleiten darf.

Auch als Landesregierung haben wir uns zuletzt vertiefend der Einsamkeit gewidmet. Denn in einem Land, in dem die Fahrtwege überdurchschnittlich lang, Einpersonenhaushalte besonders häufig und unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger überdurchschnittlich alt sind, wollen wir neue Wege finden, um Gemeinschaft zu schaffen. Um Brücken zu bauen. Um vorzubeugen und die seelische Gesundheit zu stärken. Rund zwei Jahre lang haben wir deshalb mit Vertreterinnen und Vertretern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft sowie mit Seniorinnen und Senioren in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammengesessen, um Empfehlungen zu entwickeln  –  angefangen bei Fragen des Wohnens, über Angebote in „Pantoffelnähe“ bis hin zur Vorbereitung auf die nachberufliche Phase, in der durch den Renteneintritt oftmals Kontakte wegbrechen.

Dieser Arbeitsprozess hat unter anderem gezeigt: Wir brauchen „dritte Orte“ als ungezwungene Gelegenheiten für Begegnung, Teilhabe und das alltägliche Gespräch. Und auch ehrenamtliches Engagement oder die Mitgliedschaft in einem Verein können helfen, Einsamkeit vorzubeugen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Tage der seelischen Gesundheit verbinden diese Aspekte aus meiner Sicht ganz wunderbar, indem ein neuer Raum für Austausch geschaffen wird – und das von einer aktiven Gruppe Ehrenamtlicher, die freiraum e.V. 
gegründet und über die Jahre hinweg weiter aufgebaut haben.

Dem Verein und allen Mitwirkenden, die die vor uns liegende Woche mit Leben füllen, gilt deshalb mein großer Dank dafür, dass Sie der Einsamkeit gemeinsam den Kampf ansagen. Allen Teilnehmenden wünsche ich inspirierende Begegnungen, ermutigende 
Gespräche und die Erfahrung, dass wir gemeinsam stärker sind als die Einsamkeit.

Ihre

Stefanie Drese